Rote Ampel überfahren: Was geschieht nach einem Rotlichtverstoß?

Bußgeldkatalog: Bei Rot über die Ampel gefahren und geblitzt worden
Verstoß | Bußgeld | Punkte | Fahrverbot |
---|---|---|---|
Einfacher Rotlichtverstoß (Ampel zeigte höchstens eine Sekunde lang Rot an) | 90 € | 1 | |
... mit Gefährdung | 200 € | 2 | 1 Monat |
... mit Sachbeschädigung | 240 € | 2 | 1 Monat |
Qualifizierter Rotlichtverstoß (Ampel zeigte länger als eine Sekunde Rot an) | 200 € | 2 | 1 Monat |
... mit Gefährdung | 320 € | 2 | 1 Monat |
... mit Sachbeschädigung | 360 € | 2 | 1 Monat |
Bußgeldrechner: Wenn der Ampelblitzer zugeschlagen hat
Der Potsdamer Platz in Berlin galt in den 1920er Jahren als verkehrsreichster Knotenpunkt Europas. 1924 wurde dort Berlins erste Ampel in Betrieb genommen. Heute ist ein Straßenbild ohne Ampeln kaum vorstellbar. Sie spielen eine wichtige Rolle dabei, den Straßenverkehr zu regeln. Wird eine rote Ampel überfahren, kann dies schnell eine Gefahr darstellen. Aus diesem Grund wird ein Rotlichtverstoß entsprechend sanktioniert.
Weiterführende Informationen zum Thema rote Ampel
FAQ: Rote Ampel überfahren
Wenn Sie eine rote Ampel überfahren, löst dies zwei Kameras aus: Die erste blitzt, wenn Sie die Haltelinie überfahren, und die zweite, wenn Sie in den Gefahrenbereich der Kreuzung einfahren. Dadurch kann differenziert werden, ob Sie tatsächlich einen Rotlichtverstoß begangen haben, oder ob es sich möglicherweise „nur“ um einen Haltelinienverstoß handelte. Letzterer zieht lediglich ein Verwarnungsgeld von 10 Euro nach sich.
Bei einem einfachen Rotlichtverstoß zeigte die Ampel erst seit weniger als einer Sekunde Rot, als sie überfahren wurde. Bei einem qualifizierten Rotlichtverstoß hingegen war die Lichtzeichenanlage bereits mehrere Sekunden rot. Da das Unfallrisiko bei einem qualifizierten Rotlichtverstoß weitaus höher ist, sieht der Bußgeldkatalog in diesem Fall strengere Sanktionen vor.
Je nachdem, ob Sie sich einen einfachen oder einen qualifizierten Rotlichtverstoß geleistet haben, liegt das Bußgeld zwischen 90 und 360 Euro. Auch ein bis zwei Punkte in Flensburg sowie ein Fahrverbot von einem Monat sind möglich. Detaillierte Infos zu den drohenden Konsequenzen finden Sie in dieser Tabelle.
Wie funktionieren Rotblitzer?

Blitzer sind dafür zuständig, Geschwindigkeitsüberschreitungen aufzudecken. Doch sie können auch an Ampeln angebracht werden. Dort können sie festhalten, wenn Autofahrer eine rote Ampel überfahren. Doch wie funktioniert das genau?
In die Fahrbahn werden sogenannte Induktionsschleifen eingebracht. Diese erfassen es, wenn ein Fahrzeug die Haltelinie während der Rotphase überfährt. In diesem Moment blitzt es zum ersten Mal. Ein weiterer Impuls wird detektiert, wenn das Fahrzeug im Anschluss in den Gefahrenbereich der Kreuzung einfährt. Überfahren Sie die rote Ampel, löst der Blitzer dann ein zweites Mal aus. In diesem Fall liegt ein Rotlichtverstoß vor.
Es gibt jedoch auch Ampelblitzer, welche immer zwei Mal auslösen: zuerst beim Überfahren der Haltelinie durch ein Fahrzeug und dann automatisch nach einer kurzen Zeit ein weiteres Mal. Hier blitzt es also doppelt, auch wenn Sie die die rote Ampel nicht überfahren haben, sondern zuvor zum Stehen gekommen sind.
Welche Strafe droht, wenn eine rote Ampel überfahren wird?

Viele Autofahrer fragen sich, wenn sie eine rote Ampel überfahren haben, welche Strafe in diesem Fall droht. Mit welchen Sanktionen zu rechnen ist, hängt davon ab, ob es sich um einen einfachen oder qualifizierten Rotlichtverstoß gehandelt hat.
Ein einfacher Rotlichtverstoß liegt vor, wenn die Ampel bei Rot überfahren wurde und das Rotlicht dabei seit weniger als eine Sekunde angezeigt wurde. In diesem Fall liegt das Bußgeld bei mindestens 90 Euro. Des Weiteren ist mit einem Punkt in Flensburg zu rechnen. Es gibt sogar zwei Punkte, wenn die rote Ampel überfahren wurde und es dabei zu einer Gefährdung oder einer Sachbeschädigung kam. Das Bußgeld steigt in diesen Fällen auf 200 bzw. 240 Euro.
Härtere Sanktionen müssen Sie bei einem qualifizierten Rotlichtverstoß erwarten. Ein solcher liegt vor, wenn die Rotphase beim Überfahren schon länger als eine Sekunde dauerte. Es fällt mindestens ein Bußgeld von 200 Euro an. Des Weiteren ist mit zwei Punkten in Flensburg sowie einem einmonatigen Fahrverbot zu rechnen. Bei Gefährdung oder Sachbeschädigung steigt das Bußgeld auf 320 bzw. 360 Euro.
Was droht beim Rotlichtverstoß? – Erklärung im Video
Rote Ampel überfahren in der Probezeit: Welche Folgen hat das?

Überfahren Sie eine rote Ampel und werden geblitzt, hat dies die oben genannten Folgen. Noch schwerer trifft es jedoch Fahranfänger, die sich in der Probezeit befinden. Diese müssen mit zusätzlichen Konsequenzen rechnen.
Wird zum ersten Mal eine Fahrerlaubnis erteilt, muss ein Fahranfänger zunächst die zweijährige Probezeit durchlaufen. In dieser Zeit werden gewisse Verkehrsverstöße besonders streng geahndet. Das soll dafür sorgen, dass junge Fahrer von Anfang an die Straßenverkehrsregeln beachten.
Überfahren Fahranfänger eine rote Ampel in der Probezeit, gilt dies als sogenannter A-Verstoß. Der Rotlichtverstoß führt dazu, dass die Probezeit um zwei Jahre verlängert wird. Sie dauert dann also insgesamt vier Jahre. Des Weiteren muss der Fahrer, der eine rote Ampel überfahren hat, an einem Aufbauseminar teilnehmen.
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