Wer einen Lkw-Führerschein erwerben will, sollte sich im Vorfeld gründlich überlegen, welche Fahrzeuge er später tatsächlich führt. Denn grundsätzlichen lassen sich für Lastkraftwagen und Lastzüge vier verschiedene Fahrerlaubnisklassen unterscheiden. Wollen Sie nur leichtere Lastzüge durch den Verkehr lenken, reicht dafür der C1E-Führerschein aus. Wozu dieser konkret berechtigt und welche Ausbildungsinhalte es dafür in der Fahrschule zu absolvieren gilt, erfahren Sie im nachfolgenden Ratgeber.
FAQ: C1E-Führerschein
Die Fahrerlaubnisklasse C1E berechtigt zum Führen leichterer Lastzüge. Die Fahrzeugkombination darf dabei über eine zulässige Gesamtmasse von maximal 12.000 kg verfügen. Welche Vorgaben dabei im Einzelnen für Zugfahrzeug und Anhänger gelten, erfahren Sie hier.
Erwerben Sie den Lkw-Führerschein C1E, erhalten Sie damit automatisch den Anhängerführerschein für Pkw (Führerscheinklasse BE). Sind Sie zudem im Besitz der Fahrerlaubnis D1 für kleinere Busse, erweitert sich diese auf D1E.
Das Gesamtgewicht der Fahrzeugkombination ist beim Führerschein C1E auf 12000 kg begrenzt. Wollen bzw. müssen Sie hingegen schwere Lastzüge durch den öffentlichen Verkehr steuern, benötigen Sie dafür eine Fahrerlaubnis ohne Gewichtsbeschränkung. Hier kommt die Führerscheinklasse CE ins Spiel, für die beim Gewicht nach oben keine Beschränkung gilt.
Führerschein der Klasse C1E: Was darf ich damit fahren?
Mit dem Lkw-Führerschein der Klasse C1E dürfen Sie leichtere Lastzüge durch den Verkehr steuern. Die Fahrzeugkombination darf dabei eine zulässige Gesamtmasse (zGM) von höchstens 12.000 kg auf die Waage bringen. Darüber hinaus gilt es aber auch, die Zusammenstellung des Gespanns zu beachten, denn abhängig vom Zugfahrzeug ergeben sich beim C1E-Führerschein unterschiedliche Begrenzungen für den Anhänger:
- Zugfahrzeug der Klasse C1: Anhänger über 750 kg zGM
- Zugfahrzeug der Klasse B: Anhänger über 3,5 t zGM
Außerdem schließt eine C1E-Fahrerlaubnis die Klasse BE ein, die es erlaubt, Kraftwagen bis 3,5 t mit einem Anhänger von über 750 kg und bis zu 3,5 t zu kombinieren. Bei Vorbesitz der Klasse D1 erweitert sich diese auf D1E, sodass an einen Bus für maximal 16 Passagiere ebenfalls ein Anhänger mit einer zGM von mehr 750 kg angehängt werden darf.
Ist im Führerschein der Klasse C1E die Schlüsselzahl 171 vermerkt, dürfen damit in Deutschland auch Kraftomnibusse ohne Fahrgäste steuern. Das zulässige Gesamtgewicht darf dabei allerdings maximal 7,5 t betragen.
Wichtig! Beim Führerschein der Klasse C1E ist die Gültigkeit auf fünf Jahre begrenzt. Wollen Sie die Fahrerlaubnis darüber hinaus weiter nutzen, ist eine Verlängerung möglich. Allerdings müssen Sie dafür ärztliche Gutachten zu Gesundheitszustand und Sehvermögen vorlegen.
Voraussetzungen für den C1E-Führerschein
Um die C1E-Führerscheinklasse erwerben zu können, schreibt der Gesetzgeber ein Mindestalter von 18 Jahren vor. Zudem ist der Vorbesitz einer Fahrerlaubnis der Klasse C1 erforderlich, wobei sich die Führerscheinklassen C1 und C1E auch in einem gemeinsamen Ausbildungsgang absolvieren lassen.
Nicht zuletzt muss für den C1E-Führerschein eine Ausbildung in der Fahrschule erfolgen. Einen gesonderten Theorieunterricht ebenso wie eine Theorieprüfung gibt es dabei allerdings nicht. Es findet demnach nur eine praktische Ausbildung statt. Wie lange diese dauert bzw. wie viele Fahrstunden erforderlich sind, hängt maßgeblich von den Fähigkeiten des Fahrschülers ab, denn für diese gibt es keine konkreten gesetzliche Vorgaben. Die Entscheidung, wann die Führerscheinprüfung angetreten werden kann, liegt somit im Ermessen des Fahrlehrers. Allerdings muss der Fahrschüler für den Erwerb der Fahrerlaubnisklasse C1E eine bestimmte Anzahl an Sonderfahrten absolvieren:
- Überland: 3 Stunden je 45 Minuten
- Autobahn: 1 Stunde je 45 Minuten
- Dunkelheit: 1 Stunde je 45 Minuten
Werden die Klasse C1 und C1E in einem gemeinsamen Ausbildungsgang erworben, lässt sich dadurch die Anzahl der Sonderfahrten und somit auch die Kosten für die Fahrerlaubnis reduzieren:
| C1 und C1E getrennt | C1 und C1E gemeinsam | |
|---|---|---|
| Überland | 6 (3+3) | 4 |
| Autobahn | 2 (1+1) | 2 |
| Dunkelheit | 2 (1+1) | 2 |
Damit die Klasse C1E im Führerschein eingetragen werden kann, muss nach den praktischen Fahrstunden noch eine Fahrprüfung abgelegt werden. Diese dauert mindestens 85 Minuten und beinhaltet unter anderem das Verbinden und Trennen von Zugfahrzeug und Anhänger, die Sicherheitskontrollen sowie das Fahren innerhalb und außerhalb geschlossener Ortschaften.
Kosten für den Führerschein der Klasse C1E: Womit muss ich rechnen?
Wer mit dem Gedanken spielt, eine Fahrerlaubnis der Klasse C1E zu erwerben, sollte sich im Vorfeld auch über den finanziellen Aspekt informieren. Dafür sollten Sie am besten Angebote verschiedener Fahrschulen einholen, denn auch regional können die Kosten für den C1E-Führerschein variieren. Dies liegt vor allem daran, dass es für Anmeldegebühr und Fahrstunden keine festen Preisvorgaben gibt. Jede Fahrschule kann diese somit individuell festlegen, sodass pauschale Aussagen nur schwer möglich sind.
Doch was kann der C1E-Führerschein nun kosten? Als Orientierungshilfe finden Sie nachfolgend eine Übersicht der einzelnen Posten mit ungefähren Preisen. Ein wichtiger Faktor für die tatsächlichen Ausgaben sind vor allem die notwendigen Fahrstunden. Wie viele Bewerber davon benötigten, hängt von den jeweiligen Fertigkeiten ab.
- Anmeldegebühr: 175 – 200 Euro
- Vorstellung praktische Prüfung: 200 – 220 Euro
- Gebühr praktische Prüfung: 176,31 Euro
- Fahrtstunde: 80 – 95 Euro
- Sonderfahrten: 85 – 100 Euro
Zusätzlich zu den Kosten für die Ausbildung müssen Sie danach auch bei der Eintragung der Klasse C1E in den Führerschein mit Ausgaben rechnen. Die Gebühren für die Erweiterung der Fahrerlaubnis liegen bei 43,90 Euro.
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