Die meisten Unfälle im Straßenverkehr, bei denen Menschen ums Leben kommen, geschehen auf deutschen Landstraßen – und nicht etwa, wie oft angenommen auf Autobahnen. Laut Angaben des Statistischen Bundesamtes war bei Unfällen dieser Art im Jahr 2017 das Fahren mit unangepasster Geschwindigkeit der häufigste Auslöser für einen schweren Unfall. Die Geschwindigkeitsüberwachung mit Blitzern soll dafür sorgen, dass es auf deutschen Straßen sicherer wird. Dazu werden unter anderem sogenannte Lichtschranken-Blitzer eingesetzt.
Wie funktioniert ein Blitzer mit Lichtschranke?
Die Blitzer, die in Deutschland zur Messung der Geschwindigkeit von Fahrzeugen eingesetzt werden, funktionieren nicht alle auf die gleiche Art und Weise. Vielmehr gibt es viele unterschiedliche Messtechniken. Am bekanntesten sind dabei sowohl die Messung mit Radar und Laser. Es gibt jedoch auch Geräte, die mittels Lichtschranke die Geschwindigkeitsmessung vornehmen.
Doch wie funktioniert so ein mit Lichtschranke arbeitender Blitzer eigentlich? Das Prinzip ist relativ einfach: Ein an der Straße aufgestelltes Gerät sendet mehrere, meist drei, quer über die Straße führende Lichtstrahlen aus. Berührt ein durchfahrendes Fahrzeug die erste Lichtschranke, beginnt die Messung.
Zwei Arten können beim mit Lichtschranke arbeitenden Blitzer unterschieden werden
Ein Lichtschranken-Blitzer kann zum einen aus einem Sender, der die Lichtstrahlen aussendet, und einem entsprechenden Gegenstück, welches auf der gegenüberliegenden Straßenseite aufgebaut wird, bestehen. Neuere Modelle sind jedoch meist ein sogenannter Einseitensensor. Hier reicht der Sender alleine aus und die Polizeibeamten müssen nicht die Straße überqueren, um eine Gegenstelle aufzubauen.
Die folgenden mit Lichtschranke funktionierenden Blitzer werden in Deutschland eingesetzt:
- eso µP 80: Drillingslichtschranke
- eso LS 4.0: Nachfolgemodell des eso µP 80
- eso ES 1.0: Einseitensensor
- eso ES 3.0: Einseitensensor, Nachfolgemodell des eso ES 1.0
Welche Fehler können bei der Geschwindigkeitsmessung mit Lichtschranke auftauchen?
Wird ein Blitzer mit Lichtschranke zur Geschwindigkeitsmessung verwendet, können dabei durchaus Fehler passieren. Zunächst muss das Gerät von den Beamten korrekt aufgestellt werden und es muss ordnungsgemäß geeicht sein. Des Weiteren müssen die bedienenden Personen entsprechend ausgebildet sein. Zusätzlich müssen vor der eigentlichen Inbetriebnahme Testmessungen und -fotos gemacht werden.
Ein Lichtschranken-Blitzer ist zudem anfällig dafür, dass die ausgesendeten Lichtstrahlen reflektiert oder gestreut werden und es dadurch zu Fehlmessungen kommt. Das kann etwa der Fall sein, wenn es regnet oder neblig ist. Außerdem kann es zu falschen Zuordnungen kommen, wenn gleichzeitig mehrere Fahrzeuge die Lichtschranken durchfahren.
Bis wann können Sie Einspruch gegen den Bußgeldbescheid einlegen?
Glauben Sie, dass die Messung durch den Lichtschranken-Blitzer fehlerhaft ist? In diesen und weiteren Fällen haben Sie die Möglichkeit, gegen den Bußgeldbescheid Einspruch einzulegen. Wichtig ist dabei, dass Sie sich nicht zu viel Zeit lassen. Nach Zustellung des Bescheids haben Sie zwei Wochen Zeit, bis der Einspruch bei der zuständigen Bußgeldstelle eingegangen sein muss.
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