Fahren trotz Fahrverbot – Welche Folgen hat das?

Werden Sie in Deutschland geblitzt, müssen Sie in einigen Fällen nicht nur mit einem Bußgeld oder Punkten in Flensburg rechnen. Waren Sie außerorts mindestens 41 km/h oder innerorts ab 31 km/h zu schnell, kommt in jedem Fall ein Fahrverbot hinzu. In der Regel müssen Sie dann ein bis drei Monate den Führerschein abgeben. So mancher möchte in dieser Zeit jedoch nicht auf seinen fahrbaren Untersatz verzichten. Welche Folgen hat das Fahren trotz bestehendem Fahrverbot?
Fahren während bestehendem Fahrverbot – Das ist eine Straftat
Wenn Sie bei einem bestehenden Fahrverbot trotzdem fahren, handelt es sich dabei keinesfalls um ein Kavaliersdelikt. Laut § 21 des Straßenverkehrsgesetzes (StVG) ist dies eine Straftat. Im Gegensatz zu einer Ordnungswidrigkeit im Straßenverkehr zieht das Fahren trotz Fahrverbot eine Strafe und nicht bloß ein Bußgeld nach sich. Es gilt Folgendes:
Mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe wird bestraft, wer1. ein Kraftfahrzeug führt, obwohl er die dazu erforderliche Fahrerlaubnis nicht hat oder ihm das Führen des Fahrzeugs nach § 44 des Strafgesetzbuchs oder nach § 25 dieses Gesetzes verboten ist, oder
2. als Halter eines Kraftfahrzeugs anordnet oder zulässt, dass jemand das Fahrzeug führt, der die dazu erforderliche Fahrerlaubnis nicht hat oder dem das Führen des Fahrzeugs nach § 44 des Strafgesetzbuchs oder nach § 25 dieses Gesetzes verboten ist.
Wenn Sie beispielsweise fahren trotz 1 Monat Fahrverbot, so müssen Sie also mit einer Freiheitsstrafe von bis zu einem Jahr oder einer Geldstrafe rechnen.
Ärztliches Fahrverbot: Gelten hier besondere Regeln?

Neben dem herkömmlichen gibt es auch noch das ärztliche Fahrverbot. Dieses wird erteilt, wenn ein Arzt davon ausgeht, dass die Fahrtauglichkeit seines Patienten aus gesundheitlichen Gründen eingeschränkt ist. Was geschieht in diesem Fall beim Fahren trotz ärztlichem Fahrverbot?
Wurde das Verbot tatsächlich nur von einem Arzt und nicht von einer Behörde ausgesprochen, droht keine Strafe. Sollte es allerdings zu einem Unfall kommen, kann der Versicherungsschutz erlöschen. Des Weiteren besteht die Möglichkeit, dass dem Fahrer eine Anzeige wegen eines bedingt vorsätzlichen oder fahrlässigen Eingriffs in den Straßenverkehr droht.
Weiterhin mobil bleiben: Mofa fahren trotz Fahrverbot?
Mit dem Auto zu fahren bei einem Fahrverbot ist verboten. Der Verlust der Mobilität trifft viele Betroffene hart. Sie fragen sich, ob sie nicht wenigstens Mofa fahren dürfen – schließlich wird dafür nur eine Prüfbescheinigung und keine offizielle Fahrerlaubnis benötigt.
Doch wir haben schlechte Nachrichten: In der Regel dürfen Sie nicht Mofa fahren, während ein Fahrverbot besteht. Laut § 25 StVG gilt ein Fahrverbot nämlich für „Kraftfahrzeuge jeder Art“. Ausnahmen bestehen nur, wenn das Fahrverbot explizit auf gewisse Kfz beschränkt ist. Wenn Sie Mofa fahren trotz Fahrverbot, müssen Sie mit einer Strafe gemäß § 21 StVG rechnen.
Fahrverbot in Deutschland: Ist das Fahren im Ausland erlaubt?

Personen, gegen die die in den vergangenen 24 Monaten kein Fahrverbot verhängt wurde, gelten als Ersttäter. Sie dürfen sich bis zu vier Monate Zeit lassen, um den Führerschein abzugeben. Viele nutzen dies, um das Fahrverbot in ihrem Urlaub abzusitzen. So manch einer, der in den Urlaub fährt, fragt sich dann, ob er im Ausland Auto fahren darf trotz bestehendem Fahrverbot in Deutschland.
Treten Sie ein Fahrverbot an, müssen Sie den Führerschein in behördliche Verwahrung geben. Wenn Sie im Ausland ein Kraftfahrzeug fahren und angehalten werden, können Sie dann keine offiziellen Papiere vorlegen. Hierfür fällt in der Regel ein entsprechendes Bußgeld an. Kommt zusätzlich heraus, dass es sich um Fahren im Fahrverbot handelt, so kann es zu einem Verfahren wegen Fahren ohne Fahrerlaubnis kommen.
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